GitHub und GitLab, was ist der Unterschied?

Programmierer kennen GitHub und manchmal auch GitLab. Wer sich mit Open Source beschäftigt, stolpert über diese Namen. Wer Unterschiede recherchiert, wird detaillierte Beschreibungen von Vor- und Nachteile der Produkte finden. Im Großen und Ganzen ähneln sich aber die Funktionen. Aber was ist mit den Unternehmen, die hinter den Produkten stehen. Wie unterscheiden sich die Geschäftsmodelle? Wo liegen dort Vorteile und Nachteile. Und was hat das mit Personalwesen zu tun?

Beginnen wir den Vergleich mit Facebook (Seit 2004). Mit den Aufstieg des Sozialen Netzwerks entwickelte sich ein Wert für einen Nutzer und dessen Daten. Unabhängig davon wurde 2005 Git entwickelt. Git ist in diesem Vergleich ein wichtiger Zufall, denn Github und Gitlab entwickeln ihr Produkt um diese Versionskontrolle. Git ermöglicht es Entwicklern verteilt zu arbeiten.

GitHub gibt es seit 2008 und ist das ältere Unternehmen. Es hat einen immensen Beitrag zur Verbreitung von Git geleistet. Github vernetzt Entwickler. Und Entwickler bevorzugen es gegenüber anderen Git Frontends des Wettbewerbs. Google Code wurde 2015 beerdigt, obwohl das Produkt 3 Jahre vor Github am Markt war. 2012 zog sich Caninical als Bazzar Sponsor zurück. Und Bitbucket kam nicht darum herum, Github eng in ein Produkt zu integrieren.
Das Github Konzept ist erfolgreich. Nicht nur das Unternehmen börsennotiert ist und wächst, sondern weil die Wettbewerber die Segel streichen.

Github hatte das Potential der Vernetzung von Entwicklern früh erkannt und sich für das naheliegende Premium Modell. Kostenlose Nutzung für Projekte, die den Quellcode öffentlich zugänglich machen. Umsätze werden mit zusätzlichen Funktionen generiert. Die offensichtlich wichtigste ist es, den Quellcode nicht öffentlich verwalten zu können. Aber mit dem Facebook Modell im Hinterkopf, kann man annehmen, dass viele Aktionäre auch an den Wert der Nutzer glauben. Denn Github kann die Qualität seiner Nutzer beurteilen. Es hat Zugriff auf die Ergebnisse der Arbeit seiner Nutzer hat.

Und wie ist das mit GitLab? Aus Sicht eines Nutzers kann man Gitlab kann man kostenlos downloaden, Github nicht. Das trägt zu einer Verbreitung von Gitlab bei, nicht aber zu einem Mehrwert durch Nutzerdaten.

Der Vorteil für Gitlab ist hier die Kalkulierbarkeit. Die Kosten für den Download von 100Mb sind fix. Die benötigten Ressourcen für eine unbestimmte Anzahl von Projekten unbestimmter Größe ist ungleich schwieriger zu kalkulieren. Die freie Nutzung bremst auch die Entwicklungsgeschwindigkeit eines Produkts. Ein Feature, welches (am 01.05.18) in vielen Software Vergleichen Gitlab über Github stellt, ist die Möglichkeit Bilder stets zu Issues hinzuzufügen. Binärdaten brauchen ungleich mehr Platz als Quellcode. Durch die kostenlose Überlassung des Produktes an den Anwender entledigt man sich elegant dem Aufwand, eine Infrastruktur für eine unbestimmte Anzahl von Nutzern zur Verfügung zu stellen. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass kostenlose Nutzung irgendwann zu einem Problem führt, wenn man eine einfache Funktion umsetzen will.

Wichtiger als die Kalkulierbarkeit ist aber die Transparenz. Im Unterschied zu Github veröffentlicht Gitlab den Kern seines Geschäfts. Aus unserer Sicht bringt dies Gitlab enorme Vorteile. Denn der Aufwand den Kern zu schützen entfällt. Es bleibt die Frage, was zum Kern gehört. Gitlab beantwortet die Frage pragmatisch mit „public first“. Auf den ersten Blick ist dies befremdlich. Widerspricht es doch der Vorstellung, dass ein Unternehmen sich gegenüber dem Wettbewerb schützen muss. Und dass geschieht häufig einfach durch den Ansatz „private first“. Also alles, was ein Mitarbeiter produziert gehört dem Unternehmen. Dieser Ansatz entlastet Mitarbeiter, denn sie müssen sich nicht Fragen bezüglich Datenschutz auseinandersetzen. Denn Daten werden durch das Unternehmen geschützt. Es birgt aber den Nachteil, dass Mitarbeiter nachlässiger werden. Sichtbar wird diese Nachlässigkeit durch Dokumentation, die sensible Daten wie Kennwörter enthält. Wobei eine solche Dokumentation weitläufig als besser emfunden wird, als keine Dokumentation.

Zurück zu Gitlab. Dokumentiert wird hier nicht nur der Kern des Geschäfts, sondern auch Dinge wie das Onboarding oder Offboarding im zB. Marketing oder Dinge wie Löhne von Softwareentwicklern bezogen auf den Wohnsitz. Die Transparenz birgt viele Vorteile. Den größten sehen wir in der Möglichkeit Mitarbeiter nicht nur lokal, sondern global zu rekrutieren. Wir glauben, dass ein Unternehmen im Vorteil ist, wenn es global rekrutieren kann.

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